Dünner Pizzateig, oder dicker? Käse im Rand oder traditionell? Ananas oder nicht? Definitiv Fragen, die die Gesellschaft spaltet und so manchen Italiener triggert. Muss hier jetzt eine Triggerwarnung stehen?
Grundsätzlich geht’s in diesem Rezept aber nicht darum, was man auf eine Pizza packt, sondern wie der echte originale Teig funktioniert. Die Welt der Pizza ist so vielseitig. Nicht nur, was den Belag angeht, sondern mittlerweile auch den Teig. Der italienischer Teig, der hauchdünn ist, die XXL Pizzen „New York Style“ oder die komischen Zusammensätze, in denen man plötzlich anfängt Käse in den Rand einzuarbeiten. Alles schon gesehen, gegessen und analysiert.
Aber unter all diesen Pizzas (ja, auch diese Schreibweise ist korrekt) wird es immer die Nummer 1 geben. Das wahre Original: Die, die aus Neapel stammt und herzallerliebst „Pizza Napoletana“ genannt wird.
Und jetzt kommt’s. Es gibt eine Organisation, die „Associazione Verace Pizza Napoletana“. Die Menschen dort haben 1984 tatsächlich Richtlinien herausgebracht, die angeben, ob es sich um eine echte „Pizza Napoletana“ handelt oder nicht. Zwar jetzt nicht bei dir in den eigenen 4 Wänden aber doch sehr wohl in Pizzerien, die genau mit diesem Argument werben.
Im Übrigen, seit 2017 zählt die Pizza Napoletana zum UNESCO-Weltkulturerbe – welches Gericht kann das schon von sich behaupten? Ok, gibt noch n‘ paar Ausnahmen aber ihr wisst was ich meine. 😀
So nebenbei, in den Teig gehört nach den Richtlinien ausschließlich Mehl, Hefe, Wasser und Salz. That’s it, meine Damen und Herren.
Also, solltet ihr das nächste Mal wieder bei einem „Italiener“ sitzen, dann vielleicht mal die Karte ansehen und sich fragen was hier so abgeht. Die wildesten Kombinationen gibt’s ja schon. Setz dich hin und bestelle wirklich mal eine Pizza Napoletana oder eben Margherita.
Oder du backst dir ganz einfach deine eigene nach meinem Rezept und belegst sie zuhause mit allem möglichen aus deinem Kühlschrank – ohne, dass es jemand mitbekommt.
Aber jetzt mal ne‘ ehrliche Frage: Welche Pizza bestellst du am liebsten?
Keine Sorge, bei der Antwort „Hawaii“ reist dir hier keiner den Kopf ab – du landest nur in der italienischen Hölle. HAHA 😀
Zutaten
Teig für 4 Pizzen
- 500 g Mehl, Typ 0 oder 00
- 280 ml Wasser
- 15 g Salz
- 1 g frische Hefe
Tomatensauce
- 1 Dose San Marzano Tomaten im Ganzen (oder eben andere Tomaten, sollten diese nicht zu kaufen sein)
- 1 Schuss Olivenöl
- frische Basilikumblätter
- Salz
Pizzabelag
- eine Kugel Mozzarella (keinen Büffelmozzarella)
- Frischer Basilikum
Zubereitung
Pizza – Teig
- Das Wasser in eine Schüssel geben und Salz darin auflösen.
- Die Hefe und ca. 10 % des Mehls dazugeben und verrühren. Dann die restliche Mehlmenge dazugeben.
- Den Teig nun 3-5 Minuten ruhen lassen, das Gluten bildet sich und das Kneten fällt so leichter.
- Nach der Ruhephase 10-15 Minuten den Teig gut durchkneten, bis die Oberfläche komplett glatt ist. Während dem Kneten keine weiteren Zutaten hinzugeben, sonst verliert der Teig seine gute Konsistenz.
- Den Teig nun zu einer großen Teigkugel formen und eine eine Schüssel oder auf der Arbeitsplatte mit einem feuchten Tuch bedecken und 2 Stunden ruhen lassen.
- Nach den 2 Stunden den Teig in 4 Kugeln aufteilen. Die kleinen Kugeln erneut formen und entweder – wenn vorhanden – in eine Gärkiste legen oder in ein anderes bedecktes Gefäß mit ca. 10 cm Abstand.
- Die Teigkugeln müssen nun weitere 6-8 Stunden bei Raumtemperatur langsam aufgehen.
Pizza – Sauce
- Die Dosentomaten mit einem Spritzer Olivenöl und dem Basilikum in eine Schüssel geben.
- Original wird jetzt alles mit der Hand zerdrückt, oder man nimmt eben eine Gabel.
- Sauce mit Salz abschmecken, nicht zu viel nehmen, da der Mozzarella ebenfalls salzig ist.
Pizzabelag
- Den Mozzarella in dünne Streifen schneiden (oder mit der Hand zupfen).
- Der Mozzarella sollte eine Stunde vorher geschnitten werden und auf Küchenpapier im Kühlschrank trocknen.
Zubereitung der Pizza
- Den Ofen auf 250 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die geruhten Teigkugeln nun auf eine Arbeitsplatte mit wenig Mehl geben.
- Nun drückt man die Luft aus dem Teig von der Mitte aus und dreht dabei die Pizza mit ziehenden Bewegungen nach außen. Dabei wird der Rand der Pizza nicht berührt, so kommt die Luft aus der Mitte nach außen in den Rand, der später nach dem Backen luftig und knusprig wird.
- Etwa 2 EL der Tomatensauce werden auf dem Teig verteilt.
- Nun wird die Pizza mit dem Mozzarella belegt.
- Die Pizza ca. 10 Minuten in den Ofen geben (je nach Ofen oder Backart (Pizzastein, etc. kontrollieren) und backen.
- Mit frischen Basilikumblättern garnieren und sofort servieren.
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Great article.